Geldbörse weg: So schützen Sie Ihr Konto

Was tun, wenn im Urlaub die Geldbörse mit Bargeld, Ausweispapieren, Konto- und Kreditkarten verloren geht? 

Gerade eben in dem netten Straßencafé war sie noch da – und plötzlich ist nur noch gähnende Leere in der Handtasche: Die Geldbörse ist weg. Ob verloren oder geklaut: Jetzt sollte man schnell handeln und  das Plastikgeld sperren lassen. Der schnelle Griff zum Telefon sorgt dafür, dass Bank oder Kreditkartenunternehmen dafür haften, wenn die Diebe mit Hilfe der Karten Cash machen. 

Am schnellsten sperren lässt sich die Maestro-Karte bei der eigenen Bankfiliale. Es schadet also nichts, die Telefonnummer im Handy zu speichern. Abends oder am Wochenende hilft das jedoch nichts, dann kann man die Kartensperrung unter der in Deutschland gebührenfreien Rufnummer 116 116 veranlassen – dieser Dienst ist Tag und Nacht erreichbar, jedoch nehmen nicht alle Banken und Kreditkarten-Herausgeber daran teil. Vom Ausland aus ist diese Nummer auch zu erreichen in Kombination mit der Landesvorwahl 0049. Bei Problemen mit der Sondernummer kann man es unter der 0049 30 4050 4050 versuchen. Alle wichtigen Telefonnummer finden Sie auch auf der Notfallkarte, die im Rahmen dieser Serie veröffentlich wird.

Für die Sperrung muss man Kontonummer und Bankleitzahl wissen, und auf jeden Fall sollte man sich den genauen Zeitpunkt der Sperrung notieren.

Vor dem Urlaub sollte man die Geldbörse ausräumen: Kundenkarten etwa von Kaufhäusern, Bibliotheken, Videotheken oder Fitnesscentern braucht man im Urlaub nicht – müsste die Unternehmen aber umgehend informieren, wenn die Karte verloren geht.  Je nach Vertragsregelung haften die Kunden sonst für Schäden.

Den Diebstahl unbedingt bei der örtlichen Polizei anzeigen. In Touristen-Regionen gibt es oft speziell geschulte Polizeibeamte mit Fremdsprachenkenntnissen. Sind die Ausweispapiere weg, sollte der nächste Weg zur deutschen Botschaft oder dem deutschen Konsulat führen. Diese können einen „Reiseausweis als Passersatz zur Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland“ auszustellen. Reiseprofis haben einen Satz Fotokopien der wichtigsten Dokumente im Koffer – damit lassen sich Ersatzpapiere schneller ausstellen. 

Bargeld gibt es von der Botschaft nur in wenigen Ausnahmefällen – zurückgezahlt werden muss es in jedem Fall. Wer völlig abgebrannt und mit einem Reiseveranstalter unterwegs ist, wendet sich am besten an die Reiseleitung. Bei Neckermann etwa können Angehörige oder Freunde die Urlaubskasse auf ein Konto des Reiseveranstalters überweisen. Die Reiseleitung vor Ort zahlt das Geld dann an in bar aus. Die Finanzdienstleister Western Union und Moneygram ermöglichen weltweite Überweisungen, und das sogar innerhalb weniger Minuten. Eine Onlineüberweisung von 500 Euro nach Italien, Spanien oder die USA kostet bei Moneygram 25,50 Euro Gebühren.